Die vergangenen Jahre waren die großen Betonpflanzkästen auf dem Wittichenauer Marktplatz mit winterharten, wenig schmückendem Grün bepflanzt. Jetzt sorgte eine Initiative der Wittichenauer Unternehmer für eine ansehnlichere Sommerbepflanzung.

Ein Teil der Sponsoren und Unterstützer der Initiative – in der Mitte im gelben Shirt Initiatorin Birgit Bensch

Ein Teil der Sponsoren und Unterstützer der Initiative – in der Mitte im gelben Shirt Initiatorin Birgit Bensch

„Mich hat das schon lange gestört“, berichtet Birgit Bensch und meint die bislang recht einfach gehaltene Bepflanzung der Kübel. Über zwei Jahre hat sie auf eine Veränderung hingewirkt. Bei der Stadtverwaltung sah man jedoch keine Notwendigkeit, an der Bepflanzung etwas zu verändern. Deshalb trug sie das Thema in den Unternehmerkreis und fand dort Unterstützer. Im Frühjahr startete Bensch einen Aufruf im Wittichenauer Wochenblatt und warb um Spender und Sponsoren für eine ansehnlichere Sommerbepflanzung.

Am Montag war es nun soweit: die neuen Pflanzen wurden in die Kübel gesetzt. „Ich habe mich den ganzen Tag schon diebisch darauf gefreut“, sagt die Initiatorin Birgit Bensch. Zweimal habe sie mit Gärtner Matthias Zschorlich über die Pflanzenauswahl beraten. „Wir wollten etwas Hitzebeständiges, was bis in den Herbst schön anzusehen ist“, erklärt Bensch. „Die Bepflanzung sollte ruhig etwas wild und verwachsen, aber trotzdem strukturiert wirken“, beschreibt Matthias Zschorlich seine Vorstellungen. Die Wahl fiel nun auf hochgewachsene, gelb blühende Trommelstöcke, weiß blühenden Zauberschnee, Husarenköpfchen, weiß geränderten Mottenkönig und hängende Begonien mit kräftig roten Blüten. Je 24 Pflanzen im Wert von 110 Euro hat Zschorlich pro Kübel gepflanzt.

Noch lassen die Pflanzen Blüten und Blätter ein wenig hängen. Doch Gärtner Zschorlich beruhigt. Sobald die Pflanzen richtig angegangen seien, würden sie ihre ganze Pracht entfalten. „In drei Wochen sieht das ganz anders aus“, ist sich Zschorlich sicher. Vorsorglich hat der Gärtner je 35 Liter Langzeitdünger in die sieben Kästen gefüllt.

Er hat sich bewusst dagegen entschieden, etwas Langlebiges in die Kästen zu setzen. Denn solche Pflanzen würden über die Jahre ein zu dichtes Wurzelwerk ausbilden. Die Kästen sollen lieber in jedem Jahr neu bepflanzt werden. Geplant ist, dass das von Jahr zu Jahr ein anderer Blumenhändler der Stadt übernimmt. „So hat jeder was davon“, sagt Matthias Zschorlich.

Den Spendern und Sponsoren gefällt, wie Zschorlich die Kästen gestaltet hat. Die Familien, Einzelhändler und Unternehmer sind am Abend auf den Marktplatz gekommen, um zu sehen, wie ihr Geld eingesetzt wurde. Auf kleinen Schildern an den Kästen finden sie ihre Namen wieder. Dort steht auch der Pflegedienst von Anja Ballandt. „Ich habe mich darüber gefreut, dass Birgit Bensch die Initiative ergriffen hat, die Stadt etwas hübscher zu machen“, sagt die Geschäftsführerin. Benschs Aufruf im Wittichenauer Wochenblatt bezeichnet Anja Ballandt als „herzöffnend“. „Endlich macht das mal einer“, war Ballandts erster Gedanke als sie den Beitrag las und beteiligte sich gern mit der Patenschaft für einen Kasten. Sie ist dankbar, dass sie darüber zu einem hübscheren Stadtbild beitragen kann. Damit etwas zu bewirken, gehe nur mit einem gemeinsamen Engagement, ist Ballandt überzeugt.

Birgit Bensch hat an die Sponsoren und Unterstützer derweil Sektgläser ausgeteilt. Dann prostet sie ihnen zu: „Danke, dass ihr meiner Idee gefolgt seid. Auf ein blühendes Wittichenau!“

Herzlichen Dank an die Sponsoren Anja Ballandt, Ambulanter Pflegedienst; Iris Frontzek, Transportunternehmen; V & C Metzner; Raymond Bensch, RB Montagen; Veronika Fröhlich, Haus der Geschenke; Karola Robel; Wäschetruhe, Christiane und Gerold Winzer; Andrea und Marko Schneider sowie Bernadette Waury und Andreas Retschke.

Wer diese Initiative unterstützen möchte, kann sich gern bei Birgit Bensch im Babylädchen melden (Tel. 035725/91707).