Nachfolgend stellen wir Ihnen kurz einige bedeutende Personen vor, die in Wittichenau geboren wurden oder für längere Zeit in unserer Stadt lebten.
- Johann Schadowitz, auch Janko Šajatović (1624-1704)
der in Kroation geborene Schadowitz war Leibgardist der sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. und Johann Georg III., später sogar Obrist und Brigadechef der gesamten Garde-Kavallerie. Ab 1691 war er Gutsherr des Vorwerks in Groß Särchen. In der Lausitz gilt er als historisches Vorbild für die sorbische Sagengestalt Krabat. Der praktizierende Katholik Schadowitz wurde in der Wittichenauer Pfarrkirche bestattet. Anlässlich des Jubiläums “400 Jahre Schadowitz” schuf der Rohnaer Künstler Jörg Tausch auf dem Marktplatz eine Bronze-Skulptur, die auf das Wirken von Johann von Schadowitz und seinen “Guten Geist” aufmerksam machen soll. - Martin Ferdinand Brückner von Brückenstein (1631-1700)
war einer von fünf aus unserer Stadt stammenden katholischen Bischöfe. Er war von 1676 bis zu seinem Tod ein verdienstvoller Förderer des sorbischen katholischen Schrifttums. - Georg August Swotlick (1650-1729)
war katholischer Geistlicher. Er übersetzte die Bibel ins Sorbische und schuf das erste gedruckte sorbische Wörterbuch „Vocabularium Latino-Serbicum“. - Mathias Wenzel Jäckel (1655-1738)
war ein bedeutender Barockbildhauer. Seine Werke sind u.a. in der Wittichenauer Pfarrkirche und auf der Karlsbrücke in Prag zu sehen. - Xaver Jakub Ticin (1656-1693)
war ein sorbischer Jesuit und verfasste die erste obersorbische Grammatik. Er starb als Feldkaplan im Türkenkrieg vor Belgrad. - Matthäus Joseph Ignatz Vitzk (1660 bis 1713)
war ab 1700 Nachfolger des Wittichenauer Bischofs Brückenstein in Bautzen. Vitzk hinterließ eine umfangreiche, kulturhistorisch wertvolle, handschriftliche Autobiographie. - Martin Nuck von Lichtenhof (1720-1780)
war 23 Jahre Bischof in Bautzen. - Franz Georg Lock (1751-1831)
Bischof, war ein bedeutender Vertreter der katholischen Aufklärung in der Oberlausitz. - Herta Nikovich (1923-1994)
vermachte Wittichenau ein Vermögen von 102.000 Dollar für die Förderung der Erziehung, der Volks- und Berufsbildung, der Jugendpflege und der Jugendfürsorge. Die „Wittichenauer Kinder-Mrs. Nikovich-Stiftung“ verwaltet dieses Erbe. Herta Nikovich stammte aus der Stadt und verbrachte ihr Leben in den Vereinigten Staaten. - Günter Särchen (1927-2004)
war katholischer Sozialpädagoge, Publizist und Wegbereiter der deutsch-polnischen Aussöhnung. Särchen ist Ehrenbürger von Wittichenau. - Hubertus Zomack (*1941)
ist katholischer Theologe und Priester. Er war Generalvikar des Bistums Görlitz. - Waltraut Skoddow (1942-2014), Schriftstellerin.
- Peter Schowtka (1945-2022)
Politiker (CDU), war von 1991 bis 2014 Abgeordneter im Sächsischen Landtag und von 1990 bis 1994 Bürgermeister von Wittichenau. - Ulrich Pogoda (*1954)
ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen sorbischen Komponisten klassischer Musik. In seinem über 30jährigen Schaffen sind Orgelwerke, wie “Psalmfantasie I+II” und “Confiteor Deo Omnipotenti” sowie zahlreiche Lieder und Orchesterwerke entstanden. - Ulrich Klinkert (*1955)
Politiker (CDU), war von 1990 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 1994 bis 1998 arbeitete er als parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. - Dr. Martin Paul Zschornak (*1987)
ist Musiker, DJ und Produzent elektronischer Musik. Unter seinem Künstlernamen Seth Schwarz ist Zschornak in Clubs und auf Festivals weltweit gefragter Gast. Seiner Musik gibt Zschornak mit der live gespielten E-Violine eine besondere Prägung. Neben der Musik absolvierte er ein Medizinstudium und erhielt den Doktortitel. Derzeit praktiziert er als Arzt für Strahlentherapie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. - Oliver Latta (*1987)
ist Künstler und Regisseur. Alias “extraweg” erhielt er in Los Angeles in der Kategorie “Outstanding Main Title Design” in der Serie “Severance” einen EMMY überreicht. Damit zählt er neben Adele und Barack Obama zu den Gewinnern dieser begehrten Trophäe im Jahre 2022.