Rachlau bildete 1948 mit dem etwa zwei Kilometer entfernten Hoske eine Gemeinde, bis beide Dörfer 1994 nach Wittichenau eingemeindet wurden.

Rachlau, auf Sorbisch „Rachlow“, heißt wohl „Ort eines Rachel“. In der Nazizeit sollten die Ortsnamen sorbischen Ursprungs ausgetilgt werden. Hoske hieß deshalb bis 1945 Elsterrode, Rachlau wurde Wiesdorf genannt.

Erstmals schriftlich erwähnt wurden die beiden Dörfer im 14. Jahrhundert (1318 und 1374) im Zinsregister des Klosters St. Marienstern, doch sie sind sicher schon lange vorher entstanden.  1419 wird Rachlau als „Sorgewitz“ erwähnt. Die dürftigen Böden und die häufigen Überschwemmungen durch die Schwarze Elster haben den Bauern sicherlich so manche Sorge bereitet. So könnte die Bezeichnung “Sorgewitz” entstanden sein. Eine andere Erklärung für diesen Zusatz wäre die Abgrenzung zu gleichnamigen Orten, wie z. B. Rachlau bei Kubschütz.

Die Grundherrschaft lag seit dem 16. Jahrhundert bei der Standesherrschaft Hoyerswerda. Rachlau wurde dem Vorwerk Särchen zugeordnet und musste seine Frondienste an das Vorwerk leisten bis zur Vererbpachtung* des Vorwerkes Särchen am 02. Februar 1799.

Mit dem Wiener Kongress 1815 kam ein Teil der Oberlausitz von Sachsen zu Preußen. Südlich von Rachlau verlief die Landesgrenze, einen alten Grenzstein finden wir noch heute an der “Alten Straße” nach Commerau und Kotten. An der damaligen Handelsstraße, die Wien und Berlin verband, zogen neben Kaufleuten auch Zigeuner entlang, die bei Polizeikontrollen schnell die Seite der Grenze wechselten.  Noch heute findet man dort den “Zigeunerbrunnen”.

Rachlau bildete ab 1948 mit dem etwa zwei Kilometer entfernten Hoske eine Gemeinde, bis beide Dörfer 1994 nach Wittichenau eingemeindet wurden.

Als eher “verträumtes” Dorf wird heute Rachlau von vielen Gästen beschrieben. Doch das ist nur der erste Eindruck. Besonders junge Familien beleben mit ihren Ideen das Dorf.

Für ein reges kulturelles Leben sorgen der Heimatverein Rachlau e. V. , der Jugendclub Rachlau e. V. und die Freiwillige Feuerwehr.

Wer Fragen, Anregungen und Hinweise an den Ortschaftsrat in Rachlau hat, der kann gern das angefügten Kontaktformular nutzen. Der Ortschaftsrat wird sich zeitnah mit Ihnen in Verbindung setzen.

KURZINFO

erster Nachweis: 1318
Eingemeindung: 1994
Einwohner: 193
Wohngebäude: 67
Ortsvorsteher: Manfred Modsching

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Die Rachlauer Kapelle

Die Rachlauer Kapelle wurde nach dem Ersten Weltkrieg erbaut. Den Anstoß dazu gab die reiche Witwe Katharina Wels, die der Gemeinde für den Bau einen Teil ihres Hofes stiftete. Die Dorfbewohner packten beim Kapellenbau selbst mit an. Zur Kirmes 1927, damals noch am Sonntag nach dem 1. November, weihte Erzpriester Scholze aus Wittichenau das Kirchlein ein. 2009 erhielt die Kapelle neue Fenster.

Das Gemeindekreuz

Wie in vielen anderen sorbisch-katholischen Gemeinden befindet sich am Dorfplatz ein eisernes Gemeindekreuz.  In früheren Jahren war es Treffpunkt für das Singen und Beten der Mädchen in der Fastenzeit und am Abend des Gründonnerstag. Heute treffen sich hier am Ostersonntag die Osterreiter des Ortes, ehe sie sich auf den Weg nach Wittichenau zur Kreuzreiterprozession nach Ralbitz aufmachen.

Impressionen: