Keula grenzt im Norden unmittelbar an Wittichenau. Südwestlich fließt die Schwarze Elster um den Ort herum. Östlich verläuft die Wudra.

Der Name des Dorfes ist vom sorbischen „Kulowc“ hergeleitet. Darin steckt das Wort „kula“, zu Deutsch: Kugel. Keula ist „das kleine Runddorf“ (im Unterschied zu „Kulow“, dem sorbischen Namen Wittichenaus). Auch heute noch kann man die Ortsanlage als Rundling gut erkennen. Von 1936 bis 1945 hieß der Ort Runddorf, weil die Nazis den sorbischen Namen durch einen deutschen ersetzten.

Die ältesten Zeugnisse menschlichen Lebens, die in Keula gefunden wurden, sind ungefähr 3000 Jahre alt. Dabei handelt es sich um einige Tonscherben, die der Bronzezeit zuzurechnen sind. Der Ursprung des heutigen Ortes muss vor 1248 liegen. Denn Wittichenau, in jenem Jahr erstmals urkundlich erwähnt, wurde auf Keulaer Flur errichtet und hat den sorbischen Namen „Kulow“ übernommen.

Der erste schriftliche Nachweis für „Chula“ stammt aus dem Jahr 1286. 1308 hat das Kloster St. Marienstern das Dorf für 70 Mark Silber gekauft (eine Mark war ungefähr ein halbes Pfund). Die Dörfer wurden in früheren Jahrhunderten oft durch Brände, Hochwasser, Kriege und Seuchen heimgesucht, die viele Opfer forderten. 1603 etwa grassierte die Pest im Ort. Die Toten wurden auf dem „Totenbergel“ am Weg nach Spohla beigesetzt. Zur Erinnerung an die Seuchentoten stand an dieser Stelle noch vor wenigen Jahren ein hölzerner Bildstock.

KURZINFO

erster Nachweis: 1286
Eingemeindung: 1980
Einwohner: 202
Wohngebäude: 70
Ortsvorsteher: Peter Schubert

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Stampftrog einer Hirsemühle 

Vor dem Dorfgemeinschaftshaus „Arche“ in Keula steht ein etwa 3,5 Meter langer Granitblock. Er stammt aus der Ende des 19. Jahrhunderts abgerissenen Mittelmühle, welche im Wald zwischen Wittichenau und Dubring stand. In der Mühle wurde Hirse verarbeitet. Der Steinblock mit mörserartigen Vertiefungen diente als Stampftrog. Hirse war früher ein wichtiges Nahrungs- und Futtermittel, das als Mehl oder Grütze zu Suppe, zu Hirsebrei und auch als Brotgetreide verwendet wurde.

Das Storchennest

Der Weißstorch bezieht nachweislich seit etwa 1930 Brutplätze in Keula. Vor wenigen Jahren baute sich ein Paar ein Nest auf einer Linde an der Dorfaue. Ein solches Baumnest ist in der Region eine Seltenheit.

Die Dorfkapelle

Seit 1613 gibt es in Keula eine kleine Kapelle. Mit einem nur rund 6 m² großen Innenraum ist sie die wohl kleinste Kapelle im Bistum Görlitz.

Impressionen: