Die ersten Aufzeichnungen zum Hexenbrennen reichen in das Ende des 18. Jahrhunderts. Auch bei den Menschen in der Lausitz war der Hexenglaube verbreitet. Mit dem Anzünden eines Feuers am 30. April sollten die Hexen vertrieben werden, die sonst Unheil über das Vieh bringen würden. Und so wurden schon Tage vor dem 30. April Reißig und Holzabfälle auf einem Platz geschichtet und, oft von der Jugend des Dorfes, eine Hexe gebaut, die auf den Hexenhaufen gesetzt wurde. Abgekehrte Reißigbesen dienten als eine Art Fackel, mit denen kreisend die Hexen verscheucht wurden. Die Landbevölkerung versammelte sich und feierte bei einem lodernden Feuer die Vertreibung.
Auch heute ist dieser Brauch noch in vielen Orten lebendig. Allerdings wird die Bedeutung heute anders interpretiert. Möglicherweise liegt das an der Aufklärung der heutigen modernen Menschen, die Aberglauben, so wie er früher allgegenwärtig war, verdrängt haben. Heute wird in vielen Landstrichen das Hexenfeuer in Verbindung gebracht mit dem Vertreiben des Winters und der Sehnsucht und Freude auf den Monat Mai und den nahenden Sommer.
Was auch immer der Ursprung dieses Brauches war – er vereint die Menschen in gemütlicher Runde, verbindet Generationen und trägt zu einem kulturellen Landleben bei.
Hexenfeuer in Wittichenau:
am Reitplatz am Liebegaster Weg