Nach schwerer Krankheit verstarb am 05.08.2022 der frühere Bürgermeister Peter Schowtka im Alter von 77 Jahren. Als erster frei gewählter Bürgermeister (CDU) prägte er von 1990 bis 1994 maßgeblich die Entwicklung der Stadt Wittichenau in der Nachwendezeit. Seinem unermüdlichem Tatendrang ist es zu verdanken, dass Wittichenau einer der Vorreiter im Städtebau und in der Stadtentwicklung war.

Dem DDR-Staat kritisch gegenüberstehend, unterstützte er aktiv die Demonstrationen im Oktober 1989, war Mitinitiator des “Rundes Tisches” und gab den Menschen Mut zur Veränderung. Von 1991 bis 2014 war er Mitglied des Sächsischen Landtages, gründete das Kommunalpolitische Bildungswerkes der CDU, war Gründungsmitglied der Städtepartnerschaft Wittichenau – Bad Honnef und des Christlich-Sozialen Bildungswerkes und lebte aktiv in und für seine Stadt.

Peter Schowtka machte Abitur mit Berufsausbildung als Betonbauer und studierte 1964 bis 1969 Lateinamerikawissenschaften an der Universität Rostock. Als Student war er Sprecher der katholischen Studentengemeinden in der DDR. Das Diplom wurde ihm in der DDR „mangels gesellschaftspolitischer Reife“ verweigert. 1969 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Dolmetscher für ausländische Arbeitskräfte aus Mosambik im Braunkohlenbergbau.

Peter Schowtka ist katholisch, verheiratet und hat ein Kind.

Peter Schowtka trat im November 1989 in die CDU ein und war vorher parteilos. Er ist seit 1991 Mitglied des CDU-Landesvorstands der CDU Sachsen und seit 1996 Landesvorsitzender der KPV Sachsen sowie Mitglied des Bundesvorstands der KPV.

Ab 1991 war er Mitglied des Landtags. Er wurde im Wahlkreis Niederschlesische Oberlausitz 2 direkt gewählt. Im Parlament war er Mitglied im Innenausschuss, im Verfassungs-, Rechts- und Europaausschuss und im Zweiten Untersuchungsausschuss der vierten Wahlperiode. Er war eines von 19 Mitgliedern des ersten sächsischen NSU-Untersuchungsausschusses „Neonazistische Terrornetzwerke in Sachsen“. Zur Landtagswahl in Sachsen 2014 kandidierte er nicht mehr.