In diesem Jahr jährt sich ein ganz besonderes Ereignis, welches leider aufgrund der noch geltenden Corona-Einschränkungen nahezu in Vergessenheit gerät –  das Jubiläum “30 Jahre Deutsche Einheit”! Die meisten der Gewerbetreibenden in unserer Stadt, aber auch viele Bürger haben seit der politischen Wende und der Vereinigung beider deutscher Staaten an der Entwicklung unserer Stadt maßgeblichen Anteil. Auch wenn nicht jede Vision umgesetzt werden konnte, können wir in Dankbarkeit auf erreichtes zurückzublicken.

Wittichenau, katholisch geprägt, bildete zu DDR-Zeiten eine Art Enklave. Hier wird seit 314 Jahren Karneval gefeiert, Büttenreden wurden zensiert und dann doch mit mancher spitzfindigen Bemerkung gehalten. Die Tradition des Kreuzreitens überstand Kriege und unterschiedliche Gesellschaftsformen. Der Charme unserer Stadt, die vielen kleinen privaten Geschäfte, eine vielfältige Gastronomie, engagierte und fleißige Menschen und ein gutes Miteinander lockten zahlreiche Besucher auch aus den Umlandgemeinden nach Wittichenau.
Um Erinnerungen wach zu halten für die nächsten Generationen, planen wir anlässlich des Jubiläums 30. Jahre Deutsche Einheit, Fotos zusammenzutragen, die möglichst von 1900 an über die DDR-Zeit bis heute die Veränderungen in der Stadtentwicklung zeigen. Dazu gehören z. B. Gebäudeansichten, wichtige Bauwerke und Straßenzüge, die sich stark verändert haben und den Ort bzw. die Region geprägt haben. Aber auch Handwerk und Gewerbe erfuhren in den Jahrzehnten eine sehr unterschiedliche Entwicklung.

Damit diese Ausstellung ein Erfolg werden kann, benötigen wir die Mithilfe aller. Bitte suchen Sie Fotos mit Motiven der Stadt, Innen- und Außenansichten der Geschäfte, Gaststätten etc. und den Menschen, die damals und heute hier lebten und leben. Verraten Sie uns, wer Geschichten und Erlebnisse aus vergangener Zeit erzählen kann, wessen Schicksal nicht vergessen sein darf. Die Fotos werden gesichtet, bearbeitet und in der Ausstellung „(An)Sichten – Bilder und Geschichten einer ostsächsischen Kleinstadt“ für jedermann zu sehen sein.

Das Bildmaterial können Sie bitte bei Beate Hufnagel, im Rathaus Zimmer 11, oder Birgit Bensch, Babylädchen Hoch 2, Hoyerswerdaer Straße abgeben.
Selbstverständlich erhält jeder seine Fotos unbeschadet zurück, gern auch digitalisiert für das eigene Archiv.

Birgit Bensch, Wittichenauer Unternehmerkreis, in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, vertreten durch Beate Hufnagel, Bereich Kultur, Bildung und Soziales.