Das Landeskriminalamt und die Polizeidirektionen warnen besonders ältere Bürger vor verstärkt auftretenden Betrugsstraftaten. Waren im Jahr 2020 7,5 Prozent der Opfer aller Straftaten im Freistaates Sachsen Senioren, so lag der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe bei Betrugsstraftaten bei 27,6 Prozent. In diesem Phänomenbereich werden vor allem Senioren von Trickbetrügern geschädigt, z. B. durch Anrufe zu unterschiedlichen Themen (Enkeltrick, Schockanruf, falsche Polizeibeamte, Gewinnbenachrichtigung, Forderungen aus angeblichen Gewinnspiel-/Lottoteilnahmen).

Auch wenn der Großteil diese Straftaten im Versuch stecken bleiben (2020: 965 Fälle), kam es im vergangenen Jahr zu 114 vollendeten Straftaten mit dem Modus Operandi „Enkeltrick“ bzw. „Schockanruf“. Es entstand ein Gesamtschaden von über 710.000 Euro. Im Jahr 2019 wurden von 936 Fällen 83 vollendet mit einem Gesamtschaden von ca. 748.000 Euro.

In 442 von 587 Fällen erlangten im Jahr 2020 Täter, die sich als falsche Polizeibeamte ausgaben, Bargeld und Schmuck im Wert von über 314.000 Euro. Von 606 Geschädigten in diesen Fällen waren 564 (93 Prozent) älter als 60 Jahre. Den größten Anteil nahmen mit 228 Geschädigten die Altersgruppe 80 bis 89 Jahre ein. Im Jahr 2019 wurden von insgesamt 266 derartigen Fälle 175 vollendet mit einem Gesamtschaden von ca. 180.000 Euro.

Zum Modus Operandi der Gewinnbenachrichtigung/-versprechen wurden im vergangenen Jahr 1.236 Straftaten, davon 284 vollendete, mit einem Gesamtschaden vom über 1,3 Mio Euro polizeilich registriert. Von den 1.180 erfassten Geschädigten waren 954 (80,8 Prozent) über 60 Jahre alt. Den größten Anteil an den Geschädigten nahmen die Altersgruppen 70-79 Jahre mit 353 Geschädigten und 80-89 Jahre mit 308 Geschädigten ein.

Bitte bleiben Sie wachsam und verständigen im Verdachtsfall die Polizei.